Unter Sturm versteht man perlenden Jungwein in der Anfangsphase der Gärung. Nach Abschluss der Weinlese ist die Sturmverkostung der erste große Fixpunkt im Weinjahr.
Sturm zeichnet sich optisch dadurch aus, dass er trüb und sichtlich Kohlesäurehaltig ist. Im Geschmack ist er im Vergleich zum Wein süßer und fruchtig, allerdings die jeweiligen Sortencharakteristika der Weinsorte sind auch im Sturm schon deutlich zu erkennen. Während sich der weiße Sturm besonders durch seine Frische und eine leichte Säure auszeichnet, ist der rote Sturm wesentlich süßer und durch Geschmacksnoten von roten Früchten geprägt. Eine Besonderheit, die mein absoluter Favorit in der Sturmzeit ist, stellt der Schilchersturm dar. Die Sortencharakteristik der angenehmen Säurestruktur des Schilchers und die unverkennbaren Erdbeeraromen sind dabei deutlich zu erkennen. Und wenn man dazu, wie es in der Weststeiermark Brauch ist auch noch heiße Maroni dazu serviert bekommt, versteht man diesen herbstlichen Gruß des Weinjahres, der leider nur von kurzer Dauer ist, so richtig zu schätzen.
Generell kann man sagen, dass zum Sturm eher deftige Speisen passen. Ideale Begleiter sind Brettljause, Geselchtes, Braten oder Gansl. Eine aktuelle Magazinempfehlung möchte ich an dieser Stelle gleich anbringen. Momentan auf dem Markt ist eine Spezialausgabe des Magazins Kochen und Küche aus dem Leopold Stocker Verlag, das sich ausschließlich steirischen Buschenschankschmankerln widmet.
Für noch ungeübte Sturmtrinker noch einige Regeln zum Sturmgenuss.
- Das Sturmglas in der Linken Hand halten.
- Beim Sturm sagt man nicht Prost, sondern Mahlzeit. Erst ab Martini am 11. November, wo traditionell der erste Wein getauft wird, ist zuprosten erlaubt.
- Niemals anstoßen mit den Sturmgläsern.
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