Was sich für uns Europäer als indische Küche darstellt ist tatsächlich eine Mischung zahlreicher Kochtraditionen, die nicht nur geographisch-regional sondern auch durch verschiedene Religionen und soziale Komponenten bestimmt werden.
Mir gefällt besonders an der indischen Küche die Vielfalt an Gewürzen und die Kombination unterschiedlicher Geschmackskomponenten, wie etwa scharft und süß. Außerdem entspricht die Zusammenstellung der Zutaten bei indischen Kochrezepten sehr meinen eigenen Ernährungsgewohnheiten, da Fleisch traditionell eine eher untergeordnete Rolle spielt. Viel wichtiger dagegen sind Reis oder Brote (zB. Chapati), Gemüse und Hülsenfrüchte.
Der Inbegriff für indische Küche ist das Curry, welches vom einem indischen Wort für Soße abgeleitet werden kann. Es steht für die Zubereitungsart in Form eines Eintopfs, welcher mit Fleisch, Fisch und/oder Gemüse gekocht werden kann. Ein Curry muss nicht immer scharf sein, allerdings in meiner eigenen Küche hat noch nie ein mildes Curry den Herd verlassen...
Curry meint allerdings nicht nur die Art der Zubereitung sondern auch das zentrale Gewürz für dieses Gericht. Wie auch die Speise, ist auch das Gewürz nichts Einheitliches. Denn es handelt sich hierbei um eine Gewürzmischung die aus weit mehr als 10 Komponenten bestehen kann, zumindest aber Chili, Ingwer, Kardamon, Kurkuma, Koriander, Nelken, Pfeffer und Kreuzkümmel enthält.
Eine weitere typisch indische Gewürzmischung ist Massala - auch hierfür hat so zu sagen jede indische Hausfrau ihr eigenes Rezept. Aber keine Angst, man muss nicht nach Indien reisen um wirklich gute indische Gewürze zu bekommen. Mittlerweile gibt es auch bei uns zahlreiche indische oder allgemein asiatische Lebensmittelgeschäfte, die enorm hohe Qualität und reiche Auswahl bieten. Dagegen würde ich von den für heimische Supermarktketten hergestellten Gewürzen und Kochmischungen eher abraten, diese sind doch vergleichsweise fad und stark auf den Massengeschmack hingetrimmt.
Indische Küche selbst ist auch keine Hexerei, das Einzige was man haben sollte ist Geduld, da die Gerichte, insbesondere das Curry, ordentlich Zeit zum Einkochen und zum ausgeprägten Entwickeln aller Geschmacksnuancen benötigen.
Mein Lieblingscurry
Zuerst werden 3 große Zwiebeln grob geschnitten und gemeinsam mit 4 gehackten Knoblauchzehen in Öl und Butter glasig angeschwitzt. Dann jeweils 1 EL rote und gelbe Currypaste einrühren, sowie 1 Zimtstange, 3 Lorbeerblätter und je nach Geschmack zerstoßene Chilischoten zugeben. Weiters 300g Geschnetzeltes von Pute oder Schwein dazu geben und scharf anbraten. Anschließend mit ca. 500ml Suppe aufgießen und bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten weich dünsten. Dann kommen noch ca 80g getrocknete Sultaninen, ca. 250g Kichererbsen aus der Dose sowie 3 klein gewürfelte speckige Erdäpfel in den Topf und das Ganze wird mit 200ml Kokosmilch aufgegossen. Erneut 20 Minuten köcheln, sodass sich alle Zutaten zu einem homogenen Eintopf verbinden. Zuletzt noch die Schärfe abschmecken.
Serviertip: Auf dem Teller noch frisch gehackten Koriander darüber streuen. Mit einem Dip, aus türkischem Joghurt mit dem Abrieb einer halben Zitrone, sowie Reis oder Fladenbrot servieren.
Easy Lassi
Zu 1/2 l türkischem Joghurt 2-3 EL frischen Zitronensaft zugeben und mit 1/2 l spritzigen Mineralwasser aufspritzen. Gut gekühlt oder sogar leicht geeist servieren.
Kichererbsenbällchen
400g Kichererbsen aus der Dose mit dem Pürrierstab grob pürrieren. Mit 2 gehackten Knoblauchzehen, 1 fein gehackten Zwiebel, 2 geraspelten Karotten, 1/2 Bund gehacktem Koriander, 1 Ei und 80g glattem Mehl zu einer Masse verrühren. Diese Masse wird mit Curry, Cayennepfeffer, Curcuma, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Mindestend 1 Stunde ruhen lassen. Dann kleine Bällchen formen und diese in Öl frittieren. Mit Minzjogurt servieren.
Links:
Literatur:
Das Bollywood Kochbuch (Bulbul Mankani, 2006)
Asiatische Currys (Anne Sheasby, 2007)
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