Die Vorliebe für scharfe Küche habe ich vermutlich von meiner Großmutter geerbt. Als mein Vater damals das erste mal bei den künftigen Schwiegereltern auf Besuch war glaubte er eher an einen Mordversuch, als daran, dass die Mutter seiner Freundin bemüht war, ihm ein köstliches Menü zu bereiten. Mit der Zeit hat er sich daran gewöhnt und begann die deftige Küche meiner Oma zu schätzen.
Auch ich habe es schon geschafft, meine Gäste etwa mit meinem fast schon berühmten Chili oder indischem Curry ins Schwitzen zu bringen. Kurz gesagt Cilis - ob als getrocknete Schoten, grob zerstoßen, fein gemahlen oder als Würzöl - sind in meiner Küche immer zu finden. Und natürlich baue ich auch meine eigenen Chilis in meinem Gemüsegarten an. Heuer habe ich durch einen Tipp eines befreundeten Chilifans von einer Gärtnerei in Hirschstetten erfahren, die weit über 20 Chilisorten zum Verkauf anbietet. Bin schon gespannt wie dann meine heurige Ernte etwa von violetten Chilis, weißen Habaneros oder den orangen Ziegenbartchilis ausfällt.Aber genug von mir, hier nun einige Fakten zu Chilis, die ursprünglich aus Südamerika kommen. Der Stoff Capsaicin ist es, der die Schärfe der Frucht bestimmt. Im Mund wird beim Verzehr der Chili eine Art Täuschung ausgelöst, indem das Capsaicin von jenen Nervenendungen wahrgenommen wird, die eigentlich für den Wärmereiz zuständig sind. Durch kontinuierliches Scharfessen kommt es zu Desensibilisierung dieser Nerven – die aber nicht mit Geschmacksnerven gleichzusezten sind!!! – und scharfe Speisen wirken somit harmloser.
Der Grad der Schärfe, also der Capsaicingehalt, wird gemessen in Scoville, in Werten von 1 bs 10.
Interessant ist vielleicht auch, dass Chilis nicht nur in der Küche sondern auch in der Medizin unter anderem zur Behandlung von Hexenschuss, Migräne oder bei Kreislaufbeschwerden verwendet werden.
Abschließend noch einige Chili-Rezept Ideen:
Chilipaste
Zum Würzen von Fleisch, Fisch, Pasta u.v.m.
20 Chilischoten, 10 Zehen Knoblauch mit Salz und Olivenöl im Mulitzerkleinerer zu einer einheitlichen Masse mixen. In saubere Einkochgläser einfüllen und vorm Verschließen mit 1cm Öl bedecken. Kühl gelagert ca. 1 Monat haltbar.
Chili-Erdäpfelaufstrich
250 gekochte mehlige Kartoffel mit der Gabel zerdrücken. Die Kartoffelmasse mit 2 Knoblauchzehen gehackt, 1 kleine Zwiebel feingehackt, 1 Becher Sauerrahm, 1 EL Frischkäse, 2 frische Chilischoten gehackt, Salz, Kümmel und bunter Pfeffer zu einer Masse verrühren. 15 Minuten ziehen lassen und dann eventuell noch nachwürzen.
Chilisoße
Passt gut zu Gegrilltem.
2 EL Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen, 2 EL glattes Mehl zu einer Einbrenn einrühren. Frisch gemahlener Pfeffer, Kreuzkümmel, Curry, 1 EL scharfes Tomatenmark und 5 EL gemahlenes Chilipulver zugeben und mit 300 ml passierte Tomaten aufgießenund aufpassen, dass sich keine Klumpen bilden. Die Soße nun 15 bis 20 Minuten bei geringer Hitze einreduzieren lassen. Je nach Geschmack können mediterane Kräuter oder auch gedünstete Zwiebel und Knoblauch zugegeben werden.
Gefüllte Chilis im Speckmantel
20 Chilis halbieren und von den Samen befreien. In einer Schüssel 150g Fetakäse, 2 EL Frischkäse mit Kräutern und 3 EL geriebenem Käse mit Salz und Pfeffer zu einer homogenen Masse verrühren. Diese Masse nun in die Chilis füllen und die Hälften wieder zusammenfügen. Jede Schote mit einer Scheibe Speck umwickeln. Die Chilis in eine geölte Backform schlichten und bei 180 Grad 25 Minuten knusprig backen.
Dazu passt hervorragend ein frisches Ciabatta und eine frische Knoblauchsauce aus Rahm, Joghurt, Majo, fein gehacktem Knoblauch, Salz und Pfeffer.
Viele Interessante Infos über Chilis und zahlreiche Rezepte findet Ihr auf der Website
www.pepperworld.com
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