Dienstag, 11. Mai 2010
Weinseminar in der Weinakademie Retz
Vor kurzem habe ich in der Weinakademie Retz ein Kurzseminar besucht und möchte in meinem heutigen Post darüber berichten.
Zu allererst ist zu sagen, wenn schon ein Weinseminar, dann auch im richtigen Umfeld - wie etwa in diesem Fall in Mitten der Weingärten in Roselsdorf in einem renovierten Winzerkeller.
Gestartet wurde die Veranstaltung mit einem Frizzante im Weingarten, um - wie wir lernten das Glas zu avinieren und sich auf die bevorstehende Verkostung einzustellen. Gleich mit dem ersten schluck lernten wir, eine bunt gemischte Runde aus 18 TeilnehmerInnen, das prosecco eine Sortenbezeichnung, Frizzante dagegen die Aufbereitungsart mit zugefügtem CO2 ist - Eine Unterscheidung, die im allgemeinen Sprachgebrauch nur allzu oft vergessen wird.
Im Weingarten erfuhren wir dann auch einiges über die Grundlagen der Aufzucht und Schnittechnik von Weinstöcken und was den Unterschied zwischen Quantität und Qualität beim Ertrag ausmacht. Das es immer noch genügend Weinbauern gibt, bei denen die Menge des Ertrags vorgeht sieht man witziger Weise gerade am Weingarten neben dem Winzerhaus. Ein besseres Beispiel für falsche Schnittechnik hätte unser sympathischer Workshopleiter Mag. Danzinger wohl kaum finden können. Und auch der eine oder andere Hobby-Weinbauer, der an diesem Seminar teilnahm war über so manche Hinweise sehr überrascht.
Im zweiten Teil wurden dann die Sortencharakteristiken durchbesprochen. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, das es in Österreich 35 zugelassen Qualitätstraubensorten gibt. Um vor allem die Geruchsnoten besser einzuprägen wurden natürliche Vergleichsgerüche angeboten. Besonders interessant war unter anderem die Mischung aus frischem Gras, Brennesseln, Hollunder und Johannisbeersaft - als Vergleich für das Bukett eines klassischen Sauvignon Blancs. Sogar für das Charakteristikum Minaralik gabs als Vergleich zwei Feuersteine. Ich habe mir bereits vor einigen Monaten ein Sensorik Set mit Vergleichsdüften für Rot- und Weißweine zugelegt. So etwas kann ich jedem/r der/die sich ernsthaft mit Weinverkostung beschäftigen will nur empfehlen. Mein Set habe ich übrigens bei Hofer erstanden, vergleichsweise günstig.
Aber zurück zum Seminar, denn dann kam es als nächstem Programmpunkt zur Degustation von 4 verschiedenen Weißweinen, die im Detail nach Aussehen, Geruch und Geschmack analysiert wurden. Ich fand dabei die Herangehensweise des Vortragenden sehr sympatisch und alltagsnah. Er meinte, Ziel sei es einerseits für sich selbst bewerten zu können, ob das Preis-Leistungsverhältnis des jeweiligen weins passe aber auch einen Wein unabhängig von den persönlichen Vorlieben objektiv bewerten zu können und auch die Aussagen über die Qualität begründen zu können.
Abgeschlossen wurde dann der gemütliche Tag mit einer großen Jause aus regionalen Produkten. Hier konnte man bei dem einen oder anderen Gläschen Wein noch weiter diskutieren und offene Fragen klären.
Wie gesagt ich habe zum Einstieg nur das Kurzseminar besucht, bin mir aber sicher, dass eine Fortsetzung recht bald folgen wird.
Infos über die Seminare sind auf der Website www.weinakademie-retz.com zu finden. Übrigens, im Sommer werden die Seminare auch in Verbindung mit kleinen Radtouren durch die Weingärten angeboten.
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Hab leider keine guten Erfahrungen mit diesem Seminar gemacht, sowohl mit dem Seminar selbst als auch mit der Unterkunft. Preis-Leistungs-Verhältnis passt mit dem Angebot absolut nicht überein. Ich kann daher leider von einer Teilnahme nur abraten.
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